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KARATE DO

Bereits im 10. Jahrhundert begannen sich auf Okinawa eigenständige Formen der Selbstverteidigung zu entwickeln. Man nannte sie einfach Ti (Technik). Erst später, als diese Methoden von den hoch entwickelten chinesischen Kampfkunststilen beeinflusst wurden, nannte man sie Tode (Technik der Tang). Diese Bezeichnung wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu Okinawa-te (Technik aus Okinawa). Erst in neuerer Zeit gebraucht man für die Okinawanische Kampfkunst die Bezeichnung Karate.

 

Über Jahrhunderte hinweg lag die Insel Okinawa im Spannungs-Feld der beiden großen Mächte Japan und China. Die lang anhaltenden und guten Beziehungen zum chinesischen Kaiserreich ermöglichten dem kleinen Inselstaat jedoch, sich durch Anlehnung an die hohe chinesische Kul­tur zu entwickeln. Bereits 1392 war in einem Vorort der Okinawanischen Hauptstadt Naha die chinesische Siedlung Kumemura errichtet worden. Dort übten sich zu jener Zeit die Privilegierten in einer Selbst­verteidigungsmethode, die die Japaner Te (Hand) und die Okinawaner Ti (Technik) nannten. Es befand sich unter den chinesischen Ge­sandten auch namhafte Experten des Quan-fa (Kampfkunst), und bald vermischten sich die beiden Methoden miteinander. Im Ergebnis entstand etwas Neues, das Tode. In dieser Bezeichnung bedeutet das ursprünglich chinesi­sche Ideogramm To, in der Okinawanischen Sprache „Tang-Dynastie“. Tode, in der Übersetzung „Technik der Tang“ oder „Technik Chinas“, be­zieht sich daher auf das chinesische Quan-fa(Kampfkunst), den großen Initiator der Okinawanischen Selbstverteidigung. Später verwendete man dafür die Bezeichnung Okinawa-te (Technik aus Okinawa), um der Kunst einen einheimischen Charakter zu geben.

 

Durch die Intensivierung der Handelsbeziehungen zwischen China und Okinawa im 14. Jahrhundert kamen auch die ersten antiken Formen der chinesischen Kata nach Okinawa.Zur gleichen zeit wurde der Besitz jeglicher Waffen verboten und man gab damit ungewollt den Anstoß für die Entwicklung der Kampfmethode der leeren Hand (Te). Das Volk be­gann verschiedene Arbeitsgeräte zu seiner Selbstvertei­digung einzusetzen, was zur Entwicklung des Okinawanischen Kobujitsu (heute Kobudo) beitrug.

 

Zu Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Okinawa jedoch von dem japa­nischen Satsuma-Clan erobert und in ein Protektorat des japanischen Imperiums verwandelt. Die Bevölkerung wurde mit Abgaben belegt und mit schweren Diskriminierungen gedemütigt. Das führte zu einer Intensi­vierung der Kampfkünste, und das Tode (Karate) wurde zu einer tödlichen Waffe perfektioniert. Die Okinawaner, denen das Tragen von Waffen unter To­desstrafe verboten war, hatten kampferprobte Samurai zum Gegner, und die einzige Möglichkeit, sich zu verteidigen, bestand im Gebrauch der Ar­me und der Beine. In jahrelangem Training wurden Arme, Hän­de, Finger und Beine so gestärkt, dass sie selbst den schweren Samurai-Panzer (der aus Bambus bestand) durchdringen konnten. Diese Entwicklung ging Hand in Hand mit der meisterhaften Beherrschung verschiedener Arbeitsgeräte, die durch Übung zu gefährlichen Waffen wurden (Kobudo). Das zuverlässigste Hilfsmittel, um sich gegen einen bewaffneten Samurai verteidigen zu kön­nen, war natürlich der stabile Stock (Bo). Damit wurden viel­fältige Verfahren (Kata) ausgearbeitet, die zum großen Teil heute noch bekannt sind und meist den Namen ihres Erfinders tragen.

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